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Aurore Melot ist die Frau, die den Schmuck von THOMAS SABO erdenkt

Wir haben mit Aurore Melot über ihre Leidenschaft für Schmuck, ihre Inspirationen und Visionen für THOMAS SABO gesprochen.

15.10.2021


Aurore Melot ist die Frau, die den Schmuck von THOMAS SABO erdenkt

Für Aurore Melot begann ihre Leidenschaft für Schmuck mit einer besonderen Reise: In Thailand entdeckte sie vor vielen Jahren das exquisite Handwerk, das später zum Mittelpunkt ihres Lebens werden sollte. Seit 2016 schon ist sie nun Teil von THOMAS SABO, seit 2021 leitet die Französin unsere Geschicke als Creative Director. Was inspiriert Aurore Melot dabei? Wie geht sie in der Arbeit an ihren Entwürfen vor? Und wie ist dabei der Austausch mit Firmengründer Thomas Sabo persönlich? Uns hat die Designerin dazu Rede und Antwort gestanden…


Sie sind schon seit sechs Jahren Teil von THOMAS SABO – seit Januar 2020 als Head of Design und aktuell ganz neu als Creative Director. Was hat sich in dieser Zeit verändert?


Um ehrlich zu sein: Gar nicht so viel – und das ist toll! THOMAS SABO hat eine starke DNA, sodass es nur unsere Aufgabe ist, diese zu bewahren und richtig nach außen zu transportieren. Bei jedem Schmuckstück ist uns wichtig: Es soll Bedeutung haben – das ist der Kern von THOMAS SABO. Schmuck ohne Bedeutung? Das gibt es nicht! Deswegen lieben wir Stücke, die Symbolcharakter haben. Aus dieser Idee heraus entwickeln wir die Themen unserer Kollektionen. Und daraus können dann ganze Welten entstehen. 


Welche Welten sind das?


Manchmal, so wie im Falle der aktuellen „Magic Stars“-Kollektion, kann das recht mystisch, verträumt sein. Oder etwas abstrakt, wie im Fall des „Magic Garden“. Wir lassen uns aber auch gerne konkret von verschiedenen Orten und Traditionen auf der ganzen Welt inspirieren. Das ist die eine Seite im Design-Prozess – die andere ist, dass uns bei THOMAS SABO wichtig ist, dass jedes Schmuckstück vielseitig getragen werden kann. Dafür legen wir viel Wert auf unser Kunsthandwerk – das sich aber auch im Einsatz moderner Methoden zeigt, beispielsweise in Form des 3D-Printing. Dadurch gibt es ein ganzes Füllhorn neuer Möglichkeiten der Kreativität. Wenn ich beispielsweise eine Zeichnung anfertige, lässt diese sich fast eins zu eins übersetzen. 


Beginnen Sie mit der Arbeit an einer Kollektion meist in Form einer Zeichnung? 


Die Zeichnungen sind eher der zweite Schritt. Häufig beginnt es damit, dass mir ein bestimmtes Stück begegnet, das dann den Kern der Inspiration bildet. Das kann ein historisches Schmuckstück aus dem 18. Jahrhundert sein, etwas Alltägliches wie ein antiker Schlüssel oder auch einfach eine besondere Begegnung, ein Buch oder ein Kunstwerk. In jeder Kollektion gibt es ein bestimmendes Key Piece, das darauf jeweils zurückgeht. Wenn wir dann davon ausgehend davon ein paar Zeichnungen entwickelt haben, geht es an die digitale Arbeit am Computer, um das Ganze technisch zu übersetzen und weiterzuentwickeln.


Was war denn der Startpunkt der aktuellen „Magic Stars“-Kollektion, von der Sie eben sprachen?


Eher ein Gefühl: Wir wollten eine Emotion des Zusammenhalts erschaffen, zeigen, dass niemand in dieser Welt alleine ist. Denn die Sterne sind doch verbunden, wir alle schauen sie von der Erde aus an. Das ist für mich auch typisch THOMAS SABO: Poesie. Schmuck ist schließlich nie etwas, das man einfach so trägt – Schmuck tragen wir, weil er uns etwas bedeutet. Etwas sehr Emotionales. Das zu kreieren erfüllt mich mit Stolz – und einem Glücksgefühl.


War das auch der Grund, weshalb Sie Schmuckdesignerin geworden sind? 


Ich glaube schon, ja. Richtig gepackt hat es mich auf einer Reise nach Thailand vor vielen Jahren. Das Land ist bekannt für seine Expertise in Sachen Schmuck. Ich habe mich zuerst in Thailand verliebt und dann in das Handwerk dort. Ich habe damals bei einem kleinen Schmuckhersteller gearbeitet. Ursprünglich hatte ich Industriedesign studiert – die Reise gab mir den Anstoß in die richtige Richtung, die ich heute so liebe. 


Sie scheinen Ihren Designs nach auch ein großes historisches Interesse zu haben…


Unterschwellig lasse ich mich gerne von Schmuckstücken aus früheren Zeiten inspirieren – jahrhundertealte Handwerkskunst ist häufig unglaublich faszinierend. Ich bin aber nicht auf eine bestimmte Epoche festgelegt, liebe das Rokoko genauso wie die Renaissance oder Art Déco. Es ist aber wichtig, nicht im Historischen zu verharren, sondern das in einen heutigen Kontext zu setzen. Das habe ich im Privaten auch schon mit tatsächlich antiken Stücken gemacht – beispielsweise habe ich für mich einen Ring aus einer Goldmünze aus dem 16. Jahrhundert gefertigt. 


Haben Sie aktuell ein Lieblingsschmuckstück, das Sie für THOMAS SABO entworfen haben?


Ich liebe die Kette mit Schlüssel und Schlange, die ich gerade bei diesem Interview trage, sehr. Aber auch der Kolibri-Anhänger, den es derzeit bei uns gibt, bedeutet mir viel, weil seine Entwicklung eine besondere Herausforderung war und er so perfekt geworden ist. Außerdem kamen bei ihm neue Steine zum Einsatz, die sich super in seine perfekte Form einfügten. 


Was für Steine mögen Sie derzeit?


Aktuell geht der Trend in zwei Richtungen: Minimalistisch und zeitlos auf der einen, auffällig und expressiv auf der anderen Seite. Der besondere Umgang mit Steinen ist auch etwas, was THOMAS SABO definiert, das wird mir immer wieder bewusst, wenn ich in die Archive schaue. Darin lässt sich auch so viel Tolles finden, dass wir dann in ähnlicher Form neu auflegen.


Sprechen Sie mit Thomas Sabo persönlich häufig darüber, wie er die Marke aufgebaut hat, was ihm am Design wichtig war und ist?


Oh ja, absolut – wir sind jeden Tag in Kontakt. Wenn ich eine Idee habe, dann zeige ich sie ihm sofort. Auch in die besagten Archive schauen wir gerne gemeinsam. Toll an diesen Unterhaltungen ist die Offenheit, die Herr Sabo bei allem an den Tag legt. Und von seiner Kreativität kann ich immer und immer wieder etwas lernen. Außerdem ist er sehr fokussiert und in der Sprache seiner Ästhetik extrem klar. 


Welche Art von Persönlichkeiten tragen in Ihren Augen THOMAS SABO?


Das ist eine wichtige Frage, denn die Antwort ist ganz einfach: Jeder kann, darf und soll THOMAS SABO tragen! Bei uns war das schon immer so. Aber auch darüber hinaus bin ich total froh, dass die Modewelt sich generell geöffnet hat und keine Vorschriften mehr macht. Wer braucht schon Regeln oder Schubladen? Es gibt noch etwas, worüber ich sehr froh bin: Dass derzeit die Einstellung vorherrscht, lieber weniger, aber dafür Besseres zu kaufen. Damit steigt auch die Wertschätzung für Kunsthandwerk, wie wir es bei THOMAS SABO propagieren. In meinem persönlichen Stil mache ich das auch so: Ich mag es unangestrengt elegant und addiere gerne ein besonderes Stück, das mir etwas bedeutet und das meinen Look ganz unkompliziert aufwertet. 


Beispielsweise auch aus der aktuellen „Sparkling Heritage“-Kollektion?


Und wie! Die Schmuckstücke daraus sind perfekt, um sie jeden Tag in individuelle Outfits zu integrieren. Die Kollektion ist ein sehr passendes Exempel dafür, wie wir Klassiker modern interpretieren: Feine Perlen sind essenziell in ihr – kombiniert zu vergleichsweise groben Gliederketten. Im Ergebnis passen die Stücke deswegen irgendwie zu alles und jedem, sie sind nie unpassend, sie sind genauso chic wie casual – genau wie THOMAS SABO eben!